145 km klingen für Radsportler nicht als die größte Herausforderung, aber wenn auf dieser Strecke 19 Sektoren – Abschnitte mit Kopfsteinpflaster – mit einer Gesamtlänge von 29 km anstehen, sieht das schon anders aus. Die Paris–Roubaix Challenge 2023 im Vorfeld des berühmtesten klassischen Eintagesrennen verlangt den Teilnehmern alles ab.
Die Sektoren sind in 1 bis 5 Sterne unterteilt. Wobei es den Wald von Arenberg mit 2,3 km, Mons-en-Pevele 3 km und Carrefour de l‘Abre mit 2,1 km mit jeweils 5 Sternen zu fahren gilt. Im Vergleich dazu ist das Kopfsteinpflaster, welches wir aus Banteln von der Göttinger Straße kennen, ein 1 Sterne leichter Sektor.
An die 4.700 Starter machten sich früh auf die Strecke und bereits nach 50 km ging es in den berüchtigten Wald von Arenberg. Ein Kopfsteinpflastersektor, der eigentlich unfahrbar ist! Steine stehen teilweise mehrere Zentimeter hoch und haben Lücken, in die Fahrradreifen locker hinein passen. Bei dieser Jedermann-Veranstaltung können die Fahrer teilweise die Seitenstreifen benutzen, aber Tobias Bothmann hatte sich vorgenommen, jeden Meter wie die Profis zu fahren.
Nach 5 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 30 km/h kam Tobias völlig fertig auf der Radrennbahn von Roubaix ins Ziel. Die meisten Schmerzen haben die Starter in den Händen und Armen von den Erschütterungen auf den Kopfsteinpflaster Sektoren.
Im anschließenden Profirennen starteten die Männer in Compiegne bei Paris und durften 257 km und insgesamt 55 km Kopfsteinpflaster fahren. Die Frauen fuhren 145 km und davon 29 km über Kopfsteinpflaster. Beide Rennen verfolgte Tobias anschließend noch mit seiner Frau und Freunden direkt an der Strecke und konnte den Fahrern zujubeln.
Jetzt ist allen bewusst, warum Paris–Roubaix die „Königin der Klassiker“ ist oder „Hölle des Nordens“ genannt wird. Respekt allen Finishern!