Der Mythos Ötztaler Radmarathon

Am Sonntag, dem 9. Juli fand – erstmalig im Sommer – der legändere Ötztaler Radmarathon in Sölden statt. Einmal im Jahr verwandelt sich das malerische Ötztal in Tirol, Österreich, in den Schauplatz dieses außergewöhnlichen Radsportereignisses. Mit seinen anspruchsvollen Streckenprofilen, atemberaubender Alpenlandschaft und einer einzigartigen Atmosphäre zieht der „Ötzi“ jedes Jahr tausende von Radfahrern aus aller Welt an. Menschen aus 34 Nationen stellten sich diesmal der Mutter aller Radmarathons, der mit einer Streckenlänge von rund 227 Kilometern und einer beeindruckenden Höhendifferenz von über 5.500 Metern eine echte Herausforderung für jeden Radsportler ist. Für die 4.200 freien Startplätze gab es diesmal wieder über 19.000 Anmeldungen, sodass das Losglück entscheiden musste.

Die Radsportgruppe des TSV Gronau konnte sich in der Verlosung drei der begehrten Startplätze sichern und so machte sich das Team um Benjamin Rose, Hagen Oltmann und Gastfahrer Karsten Schnitger auf den Weg in die Österreichischen Alpen. Unterstützt wurden sie dabei von Tristan Kittlaus und Spartenleiter Manuel Kelle, die ein verlängertes Wochenende für ein Höhentrainingslager in den Alpen nutzten sowie einigen Familienmitgliedern.

Bei Top-Bedingungen um die 11 Grad, standen die drei Gronauer pünktlich um 6:30 Uhr an der Startlinie und freuten sich auf ihr sportliches Highlight 2023.

Mit dem Kühtai und 2.020 hm, dem Brenner mit 1.377 hm, dem Jaufenpass mit 2.090 hm und dem Timmelsjoch mit 2.509 hm waren insgesamt vier schwere Alpenpässe zu bezwingen. Im Tagesverlauf stiegen die Temperaturen deutlich an, sodass alle drei Athleten der RSG sich bei zum Teil um die 40 Grad bis ins Ziel nach Sölden kämpfen mussten.

Aber der Ötztaler Radmarathon ist nicht nur eine physische Prüfung, sondern auch ein Fest des Radsports und der Gemeinschaft. Die Teilnehmer werden von tausenden von begeisterten Zuschauern entlang der Strecke angefeuert und finden Unterstützung in den Verpflegungsstationen, die ihnen Energie und Motivation spenden. Jeder einzelne Kilometer des Rennens ist geprägt von einer einzigartigen Atmosphäre des Teamgeistes und der gemeinsamen Leidenschaft für den Radsport.

Schnellster Gronauer war an diesem Tag Hagen Oltmann in einer Zeit von 9:11 Std., ihm folgten Karsten Schnitger in 9:50 Std. sowie Benjamin Rose in 10:35 Std. Der Sieger des Ötztalers war in diesem Jahr der Italienische Ex-Profi Manuel Senni in einer Zeit von 6:49 Std., schnellste bei den Frauen war die Deutsche Janine Meyer aus Köln mit neuem Streckenrekord in 7:27 Std.

Tristan und Manuel’s Programm sah mit insgesamt 500 Kilometern, neun Pässen und 10.800 Höhenmetern an vier Tagen nicht weniger sportlich aus und so zog die gesamte Mannschaft der RSG Gronau ein durchweg positives Fazit beim Abschlussabend auf dem Campingplatz in Sölden. Auch 2024 werden es sich wohl einige Radsportlerinnen und Radsportler aus Gronau nicht nehmen lassen ihren Hut in den Ring um die begehrten Startplätze in Sölden zu werfen.

Manuel Kelle

Mit freundlicher Genehmigung der Leine-Deister-Zeitung

Schreibe einen Kommentar