RSG Trainingslager 2023 – Höhenmeter satt

Burkhard, Jan, Lennard, Benjamin, Christian, Sascha

Nachdem der Trip in die Dolomiten im vergangenen Sommer ein voller Erfolg war, sollte es auch in diesem Frühjahr ein gemeinsames Trainingslager der RSG-Gronau geben. Das auserwählte Ziel diesmal: die Vogesen 🇫🇷

Mit Burkhard Becker, Jan Weber, Lennard Schmidt, Benjamin Rose, Christian Weber und Sascha Kaufmes machten sich sechs RSG-Sportler am Mittwoch vor Himmelfahrt auf den Weg in den „Center Parcs – Les Trois Forêts“. Ein Acht-Personen-Bungalow im Park sollte der Ausgangspunkt für fünf gemeinsame Ausfahrten durch das wunderschöne Mittelgebirge im Nordosten Frankreich’s werden.

Sascha berichtet: Nach der sechsstündigen Anfahrt – inkl. Frühstückspause (mit selbstgebackenen Brötchen/schwäb. Seelen von Christian 😍) – ging es direkt auf eine flach-wellige 80-km-Einrollrunde durch das westliche Vogesenvorland. Hier bekamen wir schon einmal einen ersten Eindruck von dieser herrlichen Region.

Während bei uns zuhause der Trend dahin geht, mit dem Gravelbike in den Wald zu flüchten, um dem Autoverkehr aus dem Weg zu gehen, ist das hier überhaupt nicht nötig. Gerade die Nord- und Mittelvogesen bieten alles, was das Radsportlerherz höher schlagen lässt. Kilometerlange Asphaltbänder, welche sich durch die grünen Wälder schlängeln, lange, gleichmäßige Anstiege, vorbei an Gebirgsbächen und als Entschädigung für die Anstrengungen wird man mit grandiosen Abfahrten belohnt, auf denen man es einfach laufen lassen kann ohne vom motorisierten Verkehr aufgehalten zu werden, wie es so oft in den Alpen der Fall ist.

Nach der Einrollrunde ließen wir den Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingen, und planten schon einmal die nächsten Ausfahrten.

Am frühen Morgen des zweiten Tages, reisten noch RSG-Trainer Rudi Schemmerling mit Sohn Tjark (9 Jahre) an. Die beiden nutzten die freien Tage für gemeinsame Radtouren mit ihren Mountainbikes durch den Park und erkundeten die Umgebung.

Für die anderen ging es an Tag zwei und drei durch die Berge der Mittelvogesen. Unter anderem wurden der Col du Hantz (637 m), Col de Valsberg (652 m) und der Col du Hengst (888 m) bezwungen. Der Col de Donon (718 m) wurde dabei quasi zum „Hausberg“. Diesen sollten wir von allen vier Seiten kennenlernen. Eines der vielen Highlights war definitiv die finale Abfahrt an Tag 3, vom Donon Richtung Norden zurück zur Unterkunft. Beim abendlichen Grillen wurde dann die anstehende Königsetappe in den Südvogesen geplant.

Nach dem Frühstück am frühen Samstag morgen, ging es erstmal eine gute Stunde mit dem Auto bis zum Startpunkt am Lac de Longemer, einem kleinen See, westlich von Colmar gelegen. Das Wetter spielte, wie auch an allen anderen Tagen, wieder mit. Da es heute aber deutlich höher hinaus gehen sollte, wurde es doch zeitweise recht kühl – vor allem auf den langen Abfahrten vom Grand Ballon, mit 1.343 m höchster Pass der Vogesen und vom Hohneck, dem mit 1.363 m höchsten auf Asphalt erreichbaren Punkt.

Die knapp 160 km lange Runde hielt alles, was man sich von so einer King-Stage erwartet. Auf dem Weg zum Hohneck fuhren wir zuerst noch über den Col du Wettstein (882 m) und über den Col del a Schlucht (1.139 m). Nach einer ausgiebigen Brotzeit in einer kleinen Berghütte bei Schinken, Käse und dem ein oder anderen koffeinhaltigen Heißgetränk ging es gestärkt weiter …. erst einmal wieder abwärts ins nächste Tal, Richtung Süden.

Hier warteten die letzten drei Aufgaben des Tages auf uns. Die Tour führte über den Col de Oderen (884 m), den Col de la Croix des Moinats (890 m) und zum krönenden Abschluss noch über den Col de Sapois (834 m). Vorbei am Lac de Gerardmer war dann auf den letzten 15 km nur noch lockeres Ausrollen angesagt.

Zurück am Ausgangspunkt angekommen standen rund 3.400 Höhenmeter zu Buche. Während wir uns auf den Rückweg (mit dem Auto) zu unserer Center Parcs Unterkunft machten, feuerten Rudi und Tjark schonmal den Grill an. Beim gemeinsamen Abendessen und „Giro-gucken“ wurde auf den erfolgreichen Tag und die tollen Erlebnisse der letzten Tage angestoßen.

Am fünften und damit letzten Tag des Trainingslagers ging es nochmal auf eine entspannte, wellige Runde durch den Nationalpark der Nordvogesen.

Bei einer letzten gemeinsamen Pizza und „Café au Lait“ wurde von allen Teilnehmern ein durchweg positives Resümee gezogen. Und alle waren sich einig, dass dies bestimmt nicht der letzte Radurlaub in den Vogesen gewesen sein wird. ⛰️🇫🇷😍

Die 5 Etappen in Zahlen:
630 Kilometer
10.000 Höhenmeter
25 Stunden im Sattel


Mit freundlicher Genehmigung der Leine-Deister-Zeitung