Die Idee zu meiner Teilnahme entstammt aus einem Uhrenforum. Dort gibt es einen Rennrad-Thread, in dem es auch um die „Tour der Hoffnung“ ging, woraufhin ich mich entschloss, an der diesjährigen Veranstaltung teilzunehmen. Die „Tour der Hoffnung“ ist ein Social Ride, der jedermann offensteht und zum Ziel hat, krebskranken Kindern durch Spenden eine normale Lebensperspektive zu eröffnen. Dazu sollte jeder Teilnehmer zwischen dem 7. und 15. August 2021 eine Strecke von insgesamt 333 km bewältigen. Für jeden geradelten Kilometer ist laut Veranstalter eine freiwillige Spende von zehn Cent vorgesehen.
In diesem Jahre hatte ich mir gedacht: fahre ich die 333 Kilometer doch einfach in einer Tour. Die erste Idee war, einen Rundkurs zu planen. Doch dann entschloss ich mich, die Strecke als One-Way-Tour zu fahren. Die Route hatte ich über die Internet-Plattform STRAVA geplant und darauf geachtet, die Städte, so gut es geht, zu umfahren. Anschließend habe ich mir eine Bahnverbindung zum geplanten Zielort heraus gesucht – mit so wenig Umstiegen wie möglich – und außerdem auf Rückenwind gehofft 😉 Wichtig war mir darüber hinaus, ein Hotel zu finden, welches auch an einem Samstag schon vor 7.00 Uhr ein Frühstück anbietet.
Gefahren bin ich die Tour alleine, ohne Begleitung. Als Gepäck hatte ich lediglich drei Schläuche, CO2 Kartuschen, einen Ersatzmantel, Front-/Rücklicht, diverse Gels und Energieriegel dabei. Ach‘ … und eine Regenjacke, -hose und Überschuhe – die ich zum Glück aber nicht „überziehen“ musste – das Wetter war gnädig mit mir.
Um 7.00 Uhr bin ich dann zunächst zu einem Hermes Paketshop (Tankstelle in Wuppertal) gefahren und habe ein Paket abgeben mit Sachen, die ich nicht als unnötigen „Ballast“ mitnehmen wollte. Meine virtuelle Routenplanung erwies sich im Anschluss als sehr erfolgreich: die Strecke war wirklich sehr gut zu fahren und – meistens – abseits der Hauptstraßen. Hätte ich vorher so nicht gedacht. Zwei 0,5 Liter Trinkflaschen habe ich insgesamt (unterwegs) dreimal aufgefüllt – also insgesamt 4 Liter Flüssigkeit zu mir genommen … und mir zusätzlich zwei Snickers gegönnt.
Kurz nach 18.00 Uhr kam ich schließlich zu Hause an. Meine Frau hatte mir ein alkoholfreies Bier und noch ein Snickers gereicht. Allerdings stand der Tacho erst bei 306 km – also habe ich schnell noch einmal das Rad getauscht, da ich nicht mehr mit Auflieger und Rahmentasche fahren wollte und mich zu einer letzten Runde „aufgemacht“. Gegen 19.12 Uhr hatte ich die restlichen Kilometer dann auch eingefahren und so endete meine Tour nach insgesamt 333,44 km und 11,5 Stunden Fahrtzeit.
Meinen Spendenbeitrag von 111,11 Euro habe ich selbstverständlich aus eigener Tasche bezahlt. Da ich die Startnummer 111 hatte, fand ich die Summe „passend“. Ein klein wenig schlechtes Gewissen kam am nächsten Tag auf: Mit einem Rundkurs hätte ich mir die Kosten für das Zugticket sowie die Hotelkosten sparen und zusätzlich spenden können. Aber es gibt ja auch noch – hoffentlich – eine Tour der Hoffnung 2022.
Autor: Mario Damm