Sonntagstour zum Köterberg

Auf dem Köterberg

Für ihre wöchentliche Sonntagstour nahm sich die RSG-Trainingsgruppe am 5. September 2021 den Köterberg zum Ziel. Der Köterberg ist mit 495,8 m ü. NHN der höchste Berg im Mittelteil des im Weserbergland auf der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelegenen Lipper Berglandes (wikipedia.de). Mit dabei waren Jörg Eisbach, Günter Führer, Ete Korn und Andreas Ossig. Aus Hannover stießen noch Günter Grupe und Axel Frisch hinzu. Später gesellten sich für eine zeitlang Michael Rüffer und Alexander (Felix) Dreßler dazu, bis sie wieder ihrer eigenen Wege gingen. Start war fast pünktlich um 9.30 Uhr, obwohl Ete noch mit heftigen technischen Problemen zu kämpfen hatte und letztendlich sogar das Rad tauschen musste.

Los gings bei frischen 10° C. Wer den Wetterbericht optimistischer gelesen hatte und in kurz/kurz unterwegs war, konnte da leicht in Frösteln kommen. Aber die Sonne gab sich größte Mühe, sodass auch die etwas wärmer Angezogenen nach kurzer Zeit Arm- und Beinlinge ablegen konnten. Die Tour führte zunächst nach Lauenstein über den Ith. Ausgerechnet in der schnellen Abfahrt bekam Jörg Probleme mit einer schleifenden Scheibenbremse, was das Fahrrad ins Schlingern brachte. Zum Glück kam er heil unten an und das Problem konnte durch leichtes Justieren der Vorderachse wieder behoben werden. 

Weiter gings Richtung Bodenwerder und dort über die Weser Richtung Polle mit einer Schleife über die Ottensteiner Höhen. Mit großer Freude stellten wir fest, dass die B 83 ab Bodenwerder in Richtung Polle zwar bis Pegestorf befahrbar aber für den Autoverkehr gesperrt war. Da wir aber ohnehin in Pegestorf nach Ottenstein abbiegen wollten, hatten wir bis dorthin eine gesamte Bundesstraße mit exzellentem Asphalt ganz für uns alleine und konnten mit einem zügigen 35er-Schnitt bis zum Abzweig durchrollen. Der Anstieg nach Ottenstein war mühelos und so konnten wir kurz darauf die Serpentinenstrecke nach Brevörde mit einem herrlichen Ausblick auf die Weser genießen – natürlich nur diejenigen, die sich trauten, ihren Blick von der kurven- und schlaglochreichen steil abwärts führenden Piste abzuwenden.

Bergspezialisten unter sich

Nach wenigen Kilometern erreichten wir Polle, von wo aus der Aufstieg zum Köterberg begann. Da es von Polle aus für etwa 12 km nahezu dauerhaft bergauf geht, beschloss Ete kurzerhand, diesen Anstieg für ein Intervalltraining zu nutzen. Kette rechts – und er wurde bis zum Gipfel nicht mehr gesehen. Er machte allerdings seinem Ruf als Bergspezialist alle Ehre und „flog“ geradezu den Anstieg mit einer Dauerleistung von 263 Watt im Mittel hinauf, was ihm sogar einen Segment-Pokal bei Strava einbrachte! Respekt! 

Golfclub Weserbergland

Der Anstieg ab Polle beginnt zunächst gemächlich mit 1-2 % Steigung, vorbei am malerisch gelegenen Golfclub Weserbergland bis nach Hummersen, von wo aus es mit geschätzt 5 % Steigung im Schnitt und mit kleineren Rampen von bis zu 11 % bis zum Ort Köterberg geht. Der letzte Kilometer bis zum Köterberghaus ist dann mit nahezu gleichbleibenden 12-14 % Steigung der anstrengendste Teil des Aufstiegs. „Highlight“ ist die 18 %-Rampe kurz vor dem Gipfel, die noch einmal die letzten Körner zieht. Dafür wird man auf dem Gipfel mit einen grandiosen Panoramablick bis tief nach Nordrhein-Westfalen belohnt.

Köterberg-Panorama
Wegen Überfüllung geschlossen

Das wissen auch die Biker, die es an den Wochenenden in Scharen auf den Köterberg zieht. An Kaffee und Kuchen war deshalb aufgrund der langen Schlange vor dem Kiosk nicht zu denken, und wir machten uns nach kurzer Pause und eingehender Beweissicherung mit zahlreichen Selfies auf den Weg nach Holzminden, um dort eine etwas längere Pause einzulegen.

Hinter der Weserbrücke erwartete uns dann die langersehnte Kaffeepause in der Holzmindener „Hafenbar“ – direkt an der Weser gelegen. Ein alkoholfreies Weizenbier und/oder ein Kännchen Kaffee sowie ein Stück Käsekuchen füllten die Kohlehydratspeicher wieder auf. Gut 90 km lagen da bereits hinter uns, aber auch noch 60 km vor uns. Deshalb wurde nach kurzer Stadtbesichtigung von Holzminden die nächstgelegene Tankstelle angesteuert, um die Wasserflaschen aufzufüllen. Dann lag auch schon bald nach einigen Kilometern flacher Fahrt zunächst der Ausläufer des Voglers vor uns, bevor dann nach einer rasanten Abfahrt nach Eschershausen der Ith ein zweites Mal zu bezwingen war. In Gronau angekommen standen letztendlich gute 150 Kilometer bei fast 1.900 Höhenmetern auf den Tachos – für den einen oder anderen die längste Fahrt des Jahres oder sogar die längste Radfahrt überhaupt!

Chapeau – klasse Leistung!

Kohlehydratspeicher auffüllen

Autor: Andreas Ossig

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