Manchmal sind die schönen Routen gar nicht so weit entfernt wie man denkt … Der Leine-Heide-Radweg führt von Leinefelde über Göttingen, Alfeld, Gronau, Hannover, Walsrode, Soltau bis nach Hamburg.
Über 400 km verläuft die Strecke auf unterschiedlichsten Untergründen und soll laut Tourenplaner Komoot in sieben Tagen zu bewältigen sein. André Gerke und Tobias Bothmann waren bereits früher schon jeder für sich die 135 km von Leinefelde nach Gronau gefahren und wollten jetzt gemeinsam das Ziel in Hamburg erreichen.
Samstags früh um 07:30 Uhr fiel der Startschuss. Auf dem Plan standen 167 km bis Soltau. Für André war es die längste Strecke, die er je gefahren ist. Am Ende des Tages wurde das Zwischenziel bei herrlichem Wetter in unter sieben Stunden erreicht, was einem Schnitt von 25 km/h entspricht.
Übernachtet wurde in einem Hotel in Soltau, von dem es am nächsten Tag um 8 Uhr in Richtung Hamburg Hauptbahnhof weiterging. Das Ziel war es, dort den Zug um 13 Uhr zu bekommen, dann wäre man um 16 Uhr wieder zurück in Banteln gewesen.
Aber zunächst ging es durch die Lüneburger Heide entlang des Heidschnuckenweges und über die Harburger Berge bis nach Hamburg. Nach etwas mehr als vier Stunden war der Bahnhof erreicht und es war noch Zeit, ein paar Franzbrötchen zu kaufen, um anschließend pünktlich in den Zug zu steigen.
„Die Bahn in vollen Zügen genießen“ hieß es hier leider, weil ein vorheriger Zug ausgefallen war und der Ersatzzug entsprechend gut gefüllt war. Zielbahnhof war Hannover, doch schon in Uelzen mussten wegen Böschungsbränden alle den Zug verlassen. Darüber hinaus mussten die beiden leider feststellen, dass der Schienenersatzverkehr nur gelegentlich und mit etwas Glück einzelne Radfahrer mitnimmt. Also kam eine 3. Etappe von Uelzen nach Celle mit 55 km hinzu, die allerdings unter hohem zeitlichen Druck zu bewältigen war, denn in weniger als zwei Stunden musste die S-Bahn Richtung Hannover erreicht werden. Diesen Tag hatten sie sich etwas anders vorgestellt …
Letztendlich kamen André und Tobias dann in Banteln mit zwei Stunden Verspätung an und mussten jetzt nur noch Richtung Gronau rollen. In der Endabrechnung standen somit für zwei Tage über 330 km und 13 Stunden auf dem Rad auf dem Zettel.
Tobias Bothmann