Die Idee Orbit 360 entstand im Jahr 2020, in dem aufgrund der Pandemielage nahezu alle Radveranstaltungen abgesagt worden sind. Eine Reihe von Fahrern nahmen dies zum Anlass, die besten Strecken Deutschlands in einer Community zu teilen – die Geburt von Orbit 360 – die erste nicht unterstützte Gravel-Adventure-Serie. Dabei konnten über einen gewissen Zeitraum von jedermann gescoutete Strecken eingereicht werden, von denen einige für die Orbit 360 Serie ausgewählt worden sind.
Der Orbit 360 – Deister Delta (gescouted von Dan Miessen) in der Regien Hannover bietet mit 201 km Länge und rd. 4.170 hm ein tagesfüllendes Programm und eine gute Gelegenheit, Fahrer und Material mal an die Grenzen zu bringen. So schwang ich mich morgens um sechs Uhr auf das Gravelbike, um den Tag im Sattel zu verbringen.
Start und Ende der Tour ist idealerweise die Deister-Freilicht-Bühne in Barsinghausen. Diese bietet sich aufgrund der zahlreichen Parkmöglichkeiten, der Nähe zum Bahnhof sowie aufgrund der schönen Lage (Erholungsfaktor nach überstandener Tour) bestmöglich an.
Insgesamt werden vier Gebirgszüge auf der Tour durchfahren: Deister, kleiner Deister, Süntel und Wesergebirge. Dabei sind i.d.R. keine Km-langen Steigungen zu überwinden, wohl aber eine Vielzahl von steilen Rampen, welche nicht selten an die 20%-Marke heranreichen, diese teilweise sogar auch übertreffen. Die überwiegende Zeit ist man auf mehr oder weniger gut befestigten Schotterpisten unterwegs, welche lokal auch von asphaltierten Feldwegen abgelöst werden. In seltenen Fällen muss man mit dem Gravelbike auch verwurzelte Singletrails überwinden, bei den man sich schon eher ein Fully unter dem Hintern hätte vorstellen können. Der Wald lebt und die Wege verändern sich mit der Zeit, besonders bei vergangener schlechter Witterung in Verbindung mit Baumfällarbeiten. So hieß es leider auch auf wenigen kurzen Passagen: hike bike.
Die Strecke hält aber nicht nur körperliche Anstrengungen parat, sondern führt auch an einigen Sehenwürdigkeiten wie bspw. den Wennigser Wasserrädern, dem Jagdschloss Springe, der Schaumburg und der Bückeburg vorbei. Diverse Einkehrmöglichkeiten locken mit gemütlichen Sitzbänken und kulinarischem Angebot – leider keine Zeit, die Tour muss weitergehen…
20 km vor dem Ende in einer steilen Rampe noch ein Schreckensmoment, ein Stock hatte sich ins Schaltwerk verirrt und ließ zum Glück nur die Kette abspringen und nicht das gesamte Schaltwerk. So konnte ich die Tour ohne Sturz und größeren Defekt gegen Abend ins Ziel bringen… reichlich kaputt und schmutzig. Aber das wollen wir ja so …
Autor: Benny Rose