

Taunus Bikepacking ist ein self-supported Bikepacking Abenteuer durch den gesamten Taunus. Von den maximal 99 Fahrern sind dabei 1.000 Kilometer und ca. 20.000 Höhenmeter zu bewältigen. Alle Teilnehmenden müssen sich selbst versorgen, es ist keine Hilfe von außen zugelassen. Es ist kein Rennen und keine kommerzielle Veranstaltung, sondern einfach das, was jeder Fahrer daraus macht – eine Fahrt, um die Region zu entdecken, ein Abenteuer, eine Herausforderung, eine gute Gelegenheit, um herauszufinden, wo die eigenen Grenzen liegen und ob es gelingt, sie zu überwinden.
Die diesjährige 8. Ausgabe startete in Eppstein, westlich von Frankfurt am Main. Die Tour ist geprägt von vielen Auf- und Abstiegen mit etwa 20 Höhenmetern pro Kilometer. Es gibt keine langen flachen Abschnitte. Viele der Anstiege sind relativ kurz, aber steil, und die Oberfläche ändert sich ständig.
Die Routen verlaufen größtenteils abseits von Straßen auf ruhigen Feld- und Waldwegen und ein paar Trails. Entlang der Strecke findet man Schutzhütten, Hotels, Campingplätze, Brunnen und Verpflegungsmöglichkeiten.
Ideengeber und Veranstalter ist Jesko von Werthern, der seine Erfahrungen mit Ultracycling-Distanzen u.a. als Finisher des Transcontinental Race und vieler anderer Langstreckenfahrten gesammelt hat.


Dieses Event würde eine besondere Herausforderung werden, dessen war ich mir bewusst. Aber dank der kürzlich erfolgreich beendeten Bikepacking Tour rund um Kreta mit Freunden aus der RSG war ich zuversichtlich, auch ein Abenteuer wie dieses erstmals im Alleingang zu bewältigen und hatte mir eine Pacing Strategie zurecht gelegt, die sich am Erreichen des Ziels statt am Aufstellen von Zeit- oder Geschwindigkeitsrekorden orientierte.
Am Tag nach der Tour habe ich für unseren Trainer Rudi Schemmerling, der mir für die Wochen vor dem Event einen Trainingsplan ausgearbeitet hatte, meine Eindrücke als Podcast zusammengestellt.
Mein kurzes Vorab-Resümee:



Tag 1 – 15. Juni
Strecke: 180 km, 3.875 hm, Start Eppstein: 8:05 h, Ankunft Flugzeughangar Michelbach: 21.30 h, Fahrtzeit: 11:17, Wetterbedingungen: regnerisch, Kalorienverbrauch: 7.846 kcal
Resümee 1. Tag:






Tag 2 – 16. Juni
Strecke: 213 km, 4.685 hm, Start Michelbach: 6:18 h, Ankunft Schutzhütte: 1.30 h, Fahrtzeit: 14:31, Wetterbedingungen: trocken, Kalorienverbrauch: 8.308 kcal
Resümee 2. Tag:











Tag 3 – 17. Juni
Strecke: 198 km, 3.601 hm, Start: 9:11 h, Ankunft Grillplatz Neuwellnau: 2.30 h, Fahrtzeit: 12:49, Wetterbedingungen: wolkig, trocken, Kalorienverbrauch: 7.008 kcal
Resümee 3. Tag:






Tag 4 – 18. Juni
Strecke: 160 km, 2.766 hm, Start Neuwellnau: 7:27 h, Ankunft Bad Ems: 23.00 h, Fahrtzeit: 10:50, Wetterbedingungen: sonnig, Kalorienverbrauch: 5.137 kcal
„Mentale Achterbahnfahrt … so langsam macht sich das Schlafdefizit bemerkbar. (Im Schnitt 3 Std. Schlaf/Nacht). Heute nach 6 Std. auf dem Rad kurz vorm Sekundenschlaf gewesen. 20 Min. „Powernap“ haben es anfangs sogar noch verschlimmert. Irgendwann und irgendwie gings dann aber doch wieder weiter.
Um 23:00 Uhr in Unterkunft eingecheckt.
– Klamotten waschen
– Akkus laden
– !!14!! Zecken entfernt“
Resümee 4. Tag:






Tag 5 – 19./20. Juni
Strecke: 266 km, 5.295 hm, Start Bad Ems: 10:30 h, Finish Eppstein: 9:00 h, Fahrtzeit: 18:35, Wetterbedingungen: sonnig, Kalorienverbrauch: 8.710 kcal
„Von 10:30 Uhr bis 9:00 Uhr durchgefahren
Gesamt: 1.014 KM / 20.222 HM, 5 Tage + 54min., 68 Stunden im Sattel
In den letzten 23 Std. 18 Plätze gut gemacht.
Am Ende 24. Platz / 99
Gute „Nacht“ 🛌😴“
Resümee 5. Tag:






10 Snickers + 2 Liter Cola





Mein persönliches Fazit zum ‚Taunus Bikepacking Adventure 2025‘

Zu allererst möchte ich ein großes Lob an Jesko aussprechen! Absoluter Wahnsinn, was er zusammen mit seinem Team hier auf die Beine gestellt hat.
Die Veranstaltung fand mittlerweile zum achten Mal statt. Die Strecke hat Jesko im Laufe der Jahre immer wieder angepasst und weiter verbessert. Meine persönliche Meinung zu der Strecke?… Besser geht es einfach nicht!
Das ist genau meine Vorstellung von einer perfekten Gravel-Route. 1.000 Kilometer durch den wunderschönen Taunus. Zu 100% alles fahrbar. Ein super Mix aus Schotterpisten, Singletrails und auch mal tollen Asphalt-Passagen. Auch landschaftlich hat die Region einiges zu bieten. Die Wälder, das Rheintal, immer wieder kommt man durch tolle Orte, an Burgen und Denkmälern vorbei. So wird es nie langweilig.
Jesko hält bewusst an der Teilnehmerzahl von 99 fest, um die tolle familiäre Atmosphäre beizubehalten. So lernt man sich schnell untereinander gut kennen. Dazu kommt, dass das ‚Taunus Bikepacking‘ in der Region auch unter den Einwohnern immer bekannter wird. Sodass es durchaus vorkommt, daß man plötzlich aus einem Vorgarten heraus mit seinem Namen angefeuert wird, weil die Leute das GPS-Tracking beobachten. Unter anderem solche Momente machen dieses Event so besonders.

Zu meinem Setup: Ich war mit meinem Gravelbike mit MTB Bereifung (650b Laufräder, 55mm Reifen) super zufrieden und würde beim nächsten Mal nichts daran ändern.
Bei einem System-Gesamtgewicht von ca. 90 kg bin ich mit einem Luftdruck von ca. 1,6 bar unterwegs gewesen, was super komfortabel war. Auch meine Bergübersetzung bzw. Untersetzung war für dieses Gelände optimal gewählt. Mit der SRAM 1×13 xplr (10-46 Kassette) in Kombination mit einem 34er Kettenblatt bin ich auch die steilen Rampen gut hochgekommen. Und wenns mal schneller als 40 km/h wurde lässt man halt einfach rollen.
Geschlafen hab ich in einem Biwaksack, mit Isomatte und Sommerschlafsack. Das ging ganz gut. Aber ein Zelt wäre natürlich auch eine gute Option. Und der Schlaf wäre vermutlich etwas erholsamer.
Für alle, die auch mit dem Gedanken spielen, mal bei einem selfsupported Ultracycling Event mitzumachen, kann ich das ‚Taunus Bikepacking‘ ganz klar empfehlen. Die Strecke ist durchaus als einsteigerfreundlich einzustufen. Auch wenn die Distanz von 1.000 km mit 20.000 hm natürlich nicht zu unterschätzen ist.
Meine durchschnittliche Geschwindigkeit in Bewegung lag bei 15 km/h. Insgesamt saß ich somit 68 Std. im Sattel.
Die Finisher Quote lag trotz der guten äußeren Bedingungen bei nur 66%. Somit haben 33 Teilnehmer/innen das Ziel nicht erreicht.
Emotional waren die 5 Tage und Nächte im Taunus einfach unbeschreiblich. Und sind mit nichts zu vergleichen, was ich bisher auf dem Rad erlebt habe.
Danke Jesko! Ich komme definitiv nochmal zurück.
Sascha Kaufmes
Fotos: Sascha Kaufmes, @bite.of.me, @nils_laengner, @kilianvitt
Super Bericht und mega Leistung….absoluter Respekt.
Danke Rüdiger 😊
Mega Tour und toller Bericht! Da bekommt man richtig Lust dabei zu sein 🤘
Danke Sven!
Ist wirklich sehr zu empfehlen.
Das sind Erlebnisse, die bleiben für immer.
Grüße, Sascha…